Wir wollen
Wenn die Zeiten schlecht sind, tu was!
Wenn es funktioniert, mach weiter!
Wenn es nicht funktioniert, tu was anderes!
Aber gib nicht auf: tu was!
(Audre Lord)
Statement
Wir Kölner FRAUEN IN SCHWARZ sind seit 1990 Teil der internationalen Frauen-Friedens-Bewegung WOMEN IN BLACK, die weltweit mahnen und sich für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit einsetzen.
Wir wollen, dass unser Globus durch Solidarität mit allen Menschen geprägt wird, vor allem im Mittleren Osten, der ein Konfliktherd globalen Ausmaßes ist. Durch die Parole „Krieg gegen den Terror“, untermauert durch die Rede vom „Zusammenprall der Kulturen“ (Huntington), ist diese gesamte Region, einschließlich Israels und Palästinas, zu einem der schwierigsten Konfliktherde der Welt geworden, dessen Regeln von Israel, den USA, der EU und von den arabischen Staaten bestimmt werden, militärisch, aber auch ökonomisch.
Als Deutsche haben wir hier eine schwierige Position, da aufgrund der nationalsozialistischen Verbrechen weithin, vor allem von Israel, die Erwartung gehegt wird, Deutsche müssten unter allen Umständen Partei für Israel ergreifen. Doch das können wir nicht verantworten, denn es liegt klar auf der Hand, dass Israels seit Jahrzehnten praktizierte Politik der militärischen Stärke, die in einer brutalen Besatzungspolitik gipfelt, nicht zum Frieden führen kann. Darum treten wir, zusammen mit den u.a. auch den israelischen FRAUEN IN SCHWARZ und Menschenrechtsgruppen für einen gerechten Frieden ein, der in der Zwei-Staaten-Lösung seinen Ausdruck finden kann. Wir setzen uns dafür ein, dass zur Erreichung dieses Zieles die beiden palästinensischen Fraktionen Hamas und Fatah zu einer gemeinsamen Regierung zusammenfinden, ihre Führungsschwäche überwinden und konstruktiv sowie gewaltfrei dafür arbeiten.
An dieser Stelle müssen wir uns auch damit auseinandersetzen, was „neuer Antisemitismus“, Antiisraelismus oder Antizionismus genannt wird. Es handelt sich hierbei um Vorwürfe, die z.T. von den sog. Antideutschen, honestly concerned u.a. erhoben werden. Hier werden Menschen aus Friedens- und Menschenrechtsgruppen diffamiert, die Israels Politik der militärischen Stärke und seine völkerrechtswidrige Besatzungspolitik kritisieren. Dabei wird überhaupt nicht wahrgenommen, dass sie Israel freundschaftlich verbunden sind. Es geht hierbei um die „Tapferkeit vor dem Freund“ (Ingeborg Bachmann), gerade nicht um Feindschaft! Es ist die Sorge darum, dass Israel sich mit seiner Politik „den Ast absägt, auf dem es sitzt“.
Deshalb müssen wir uns darum stärker bemühen, dass wir durch Aufklärung und gezielte Friedensarbeit auch in unserem Land unseren Teil dazu beitragen, dass eine Wende der unhaltbaren Situation erreicht wird.